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Der Arbeitsplatz als gemeinsame Unternehmung

Wer mit mangelnder Motivation unter den Mitarbeitenden konfrontiert ist, tut gut daran, die Verantwortung des Einzelnen hervor zu streichen. Um das individuell vorhandene Potenzial zu fördern und einen neuen betrieblichen Unternehmergeist zu etablieren, könnte z.B. eine Mitarbeiterbeteiligung angedacht werden.
Veröffentlicht am 19.12.2019

Die wertvollsten Mitarbeitenden sind wohl jene, die sich selbst auch bewusst als Mitverantwortliche definiere – als Garanten für den (gemeinsamen) Erfolg eines Unternehmens. Dafür empfiehlt es sich aus Arbeitgebersicht, den Angestellten ein gewisses Maß an Freiheit zuzugestehen. Denn wer stets nur Aufgaben von der Bereichs- oder Teamleitung zugeteilt bekommt, wird sich seines eigenen Potentials vielleicht nie gewahr werden. Oder, falls doch, wird er sich unterfordert fühlen und irgendwann das Weite suchen. Umgekehrt erfordern Mitarbeitende, die ohne diese Aufgabenzuteilung nicht arbeiten können, überdurchschnittlich viel Zuwendung von ihren Vorgesetzten. Und damit Zeit und Energie, die jene eigentlich für ganz andere Tätigkeiten benötigen würden.  

Teamgeist fördern

Um das Gefühl der Mitverantwortung in der Belegschaft zu stärken, können zum Beispiel Unternehmenswerte definiert werden. Darin wird der Umgang miteinander, das Verhältnis der Mitarbeitenden zu den Führungsebenen und das Auftreten gegenüber Kunden festgeschrieben. Es muss nicht unbedingt der Eindruck einer „Kanzlei-Familie“ entstehen. Aber wenn aus Kollegen irgendwann Freunde werden, wirkt sich das garantiert positiv auf den Teamgeist aus. 

Die Überzeugung, durch die eigene Arbeit zum Unternehmenserfolg beizutragen, kann natürlich auch monetär befeuert werden: über eine Mitarbeiterbeteiligung. Damit erhalten nicht nur die Mitglieder des Managements, sondern auch die einfachen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Aussicht auf eine variable Vergütung, jeweils in Abhängigkeit vom gemeinsamen Jahresabschluss. Und wer würde vor diesem Hintergrund nicht wollen, dass dieser Abschluss möglichst hoch ausfällt?

„Zeitfresser“ abdrehen

Den auf diese Weise zu Teilhabern gemachten muss natürlich vermittelt werden, wie genau der individuelle Beitrag zur Erfolgssteigerung aussehen kann. Um die eigene Arbeit „skalierbar“ zu machen, wird in der Regel nicht nur eine quantitative, sondern eine qualitative Komponente benötigt. Will heißen: Anstatt einfach die Zahl der für den Arbeitgeber teuren Überstunden zu erhöhen, ist besser die Effizienz der jeweiligen Arbeiten zu steigern. Dafür könnte es schon hilfreich sein, im Team über allgemeine „Zeitfresser“ zu reden, und diese möglichst zu eliminieren. 

Sobald dieser neue Spirit bei den Mitarbeitenden angekommen ist, kann sich ein völlig neues Verständnis entwickeln. Und wenn schließlich, nach Ende des erfolgreichen Geschäftsjahrs, das erste Mal ein Bonus auf dem Kontoauszug aufscheint, sollten Motivationsprobleme innerhalb der Belegschaft ein für alle Mal der Vergangenheit angehören.