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Tipps für das Homeoffice

Die eigenen vier Wände als Arbeitsplatz: Was sich auch in den Kanzleien langsam durchsetzt, birgt eine besondere Herausforderung. Im Homeoffice verschwimmen nämlich leicht die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit.
Veröffentlicht am 08.07.2019

Die Sozialdemokraten haben bereits gefordert, dass es ein Recht auf „mobiles Arbeiten und Homeoffice“ brauche. Damit wolle man auf die technologischen und sozialen Entwicklungen der Gesellschaft reagieren. Und sie funktioniere vielfach schon gut, die sogenannte „Telearbeit“. Auf Seiten des Arbeitgebers wäre eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit samt steigender Leistung anzuführen. Und für Arbeitnehmer wären Familie und Berufsleben leichter zu vereinbaren.

Für beide Seiten wichtig ist es, den wechselseitigen Austausch aufrecht zu halten. Auch wenn die berufliche Kommunikation über E-Mails, „Facebook Workplace“, Slack oder andere Lösungen gut funktioniert: Das gemeinsame Mittagessen im Team oder die Pausengespräche mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Abteilungen lassen sich nicht ersetzen. Weshalb die vollständige „Auslagerung“ von Mitarbeitenden ins Homeoffice nicht zu empfehlen ist. Sind mehrere Team-Mitglieder teilweise von daheim aus tätig wäre es sinnvoll, zumindest einen Tag pro Woche zu definieren, an dem wirklich alle in der Kanzlei zusammentreffen. Oder zumindest jene, die gerade gemeinsam an größeren Projekten arbeiten.

Setzen Sie die richtigen Prioritäten

Wenn Sie sich zum ersten Mal auf eine Homeoffice-Option geeinigt haben, dann gilt es sicher etwas Disziplin aufzubringen: Natürlich ist es bequem, die in der Früh eingeschaltete Waschmaschine auch einmal vor der abendlichen Heimkehr aus der Kanzlei ausräumen und die Wäsche aufhängen zu können. Und klar ist es verlockend, den Kühlschrank-füllenden Einkauf in der Mittagspause zu erledigen. Das sollte aber genauso wie die beruflichen Dringlichkeiten bewusst geplant und zeitlich eingegrenzt werden. Und wenn sich schon in der Früh abzeichnet, dass sich der Einkauf wegen eines anstehenden Bilanzabschlusses nicht ausgehen kann, dann sollten die Prioritäten klar sein. Wer deshalb meint, verhungern zu müssen, sollte vielleicht an seinen Projektmanagement-Skills arbeiten.

Abschalten, um Leistung zu erbringen

Die Regeln der Erreichbarkeit müssen eindeutig mit dem Arbeitgeber definiert werden. Ein Vorteil des Homeoffice ist ja, dass Unterbrechungen der Konzentration durch Kolleginnen und Vorgesetzte reduziert werden. Man kann sich seiner Tätigkeit auch deshalb intensiver widmen, weil z.B. das störende Klingeln der Telefone in der Kanzlei wegfällt. Entsprechend sollte es okay sein, daheim auch mal das Smartphone in den Flugmodus zu versetzen und zwei, drei Stunden nicht auf E-Mails zu reagieren.

Betreffend die Arbeitszeiten sollten ebenfalls keine Missverständnisse aufkommen: Wenn ausgemacht ist, dass das Homeoffice um 18 Uhr endet, dann ist nicht zu erwarten, dass E-Mails um 19 Uhr noch wahrgenommen werden. Umgekehrt sollten Arbeitnehmer kein schlechtes Gewissen haben, wenn Sie sich außerhalb der Arbeitszeiten – auch z.B. am Wochenende – nicht um berufliche Entwicklungen kümmern. Wenngleich es natürlich Menschen gibt, die es entspannt, bereits am Sonntagabend ihre Nachrichten zu lesen, um auf Dringlichkeiten Montagfrüh vorbereitet zu sein. Für Überlegungen dieser Art ist der arbeitsrechtliche Rahmen zu berücksichtigen.